Horizons Voice: Imke Menzendorf | Enkelfähig wirtschaften. Nachhaltigkeit, KI und Zukunft der Arbeit

Shownotes

In dieser Folge spricht Bastian Brunotte mit Imke Mentzendorff, Geschäftsführerin Oeding Gruppe, über Nachhaltigkeit als unternehmerische DNA. Es geht um ökologische, ökonomische und soziale Verantwortung, die Rolle von „Enkelfähigkeit“ im Mittelstand und darum, wie Prozesse durch Automatisierung und KI zukunftsfähig werden. Ein Gespräch über Sinnstiftung, Innovation und die Frage, wie nachhaltiges Arbeiten heute gelingt.

Der Horizons Podcast erscheint aktuell wöchentlich auf Youtube, Apple, Spotify und Deezer. Links zu allen Audio-, Video- und sozialen Plattformen findet ihr hier: https://horizons-heise.de/podcast

Weitere spannende Links zu den Teilnehmenden: https://www.linkedin.com/in/imke-mentzendorff-5b7647b3/

Wir gestalten gemeinsam den digitalen Wandel!

Transkript anzeigen

00:00:00: Hi, herzlich willkommen.

00:00:01: Das Gespräch, das du gleich hörst, wurde im August, im Rahmen der zweiten Horizons bei Heise aufgenommen.

00:00:08: Mein Name ist Bastian Bonotte und gemeinsam mit Johanna Heise habe ich den ganzen Tag SpeakerInnen und ExpertInnen auf der Konferenz Interview.

00:00:15: Viel Spaß beim Zuhören

00:00:16: und wie immer gilt

00:00:17: like and follow for more.

00:00:21: Der Wirtschaftsminister hat es eben in seinem Talk gesagt.

00:00:25: Nachhaltigkeit hat unheimlich viele Dimensionen und genau dieses Thema würde ich auch gerne mit dir sprechen, liebe Imke-Mensen-Dorf.

00:00:35: Herzlich willkommen, schön, dass du da bist.

00:00:37: Ja, vielen Dank.

00:00:38: Für alle, die dich nicht kennen, wer bist du und was machst du und was treibt dich zu Horizons, was sind so deine Themen auf der Agenda?

00:00:48: Ja, ich bin seit einem guten Jahr, habe ich die Geschäftsführung der Ölig-Gruppe im Braunschweig übernommen.

00:00:55: Eine Unternehmensgruppe, die zwanzig Jahre alt ist, fest in der Braunschweiger Wirtschaft etabliert ist in der Region und natürlich mit dem Kernprodukt, nämlich beim Druckereiprodukt zu einer der nachhaltigsten Druckereien in ganz Deutschland gehört.

00:01:11: Das ist etwas auch, was mich zu diesem Unternehmen geführt hat, nämlich die sehr sinnstiftende, was tagtäglich ... aus dem Haus hervorgeht.

00:01:21: Wir machen nebenbei noch Kommunikationsstrategien, Marketingberatung, BtoB im Bereich von KM und SMUs.

00:01:29: Das ist eben das Umfeld, aus dem wir kommen, wo wir zu Hause sind, haben Lettershop, verlegen einen Stadtmagazin, das Subway.

00:01:35: wunderbar, kann man auch nochmal kurz betonen, sind also auf vielen Feldern unterwegs.

00:01:40: Weswegen wir heute hier sind, wir haben über Nachhaltigkeit gesprochen, Nachhaltigkeit im Unternehmertum und wie wir es vor allem gemacht haben.

00:01:47: Ihr tragt da ja ganz stark den, das Hashtag Enkel fähig irgendwo vor euch her.

00:01:52: Vielleicht kannst du da noch mal ein bisschen ausführen, was das meint.

00:01:56: Ja, das ist tatsächlich eine DNA des Unternehmens.

00:01:59: Das ist ein Familienunternehmen, das seit zweieinhalb Jahren auch in Familienhand ist.

00:02:06: Die Gesellschaften stehen auch dafür, das Thema wirklich, das Unternehmen, die Unternehmensgruppe in die Zukunft zu führen.

00:02:14: Enkelfähigkeit, also, heute zu wirtschaften, um morgen das Unternehmen tatsächlich noch im Wirtschaftskreislauf zu haben, um morgen auch Arbeitgeber zu sein, um morgen auf Familien in Lohn- und Brot zu halten, ist seit zweieinhalb, sieben, zwanzig Jahren eine Kernaufgabe dieses Unternehmens und ist auch tatsächlich durch ganz frühe CSR-Aktivitäten, die schon um die Jahrhundertwählende von Helene Ueding beispielsweise auch initiiert worden sind.

00:02:36: Roland hat davon gesprochen, auch gelebt worden.

00:02:39: Das heißt, Enkelfähigkeit im besten Sinne ist Kern, ist übrigens, glaube ich, von vielen mittelsch.. ständischen Unternehmen ein Kern.

00:02:46: Und das hat hier nochmal Ausdruck gewonnen, als sich vor fünfzehn Jahren das Unternehmen damals unter der Leitung von Frau Goöding-Bloomberg aufgemacht hat, eine der nachhaltigsten Druckereien zu werden.

00:02:55: Roland Makula, unser Head of Sustainability und Certification hat maßgeblich daran mitgearbeitet und führt diese Strategie auch sehr konsistent durch den Alltag.

00:03:04: Ist tatsächlich, habe ich habe es eben schon im Vorgespräch gesagt, immer unser Barometer, was geht, was geht, was geht nicht und hält uns auch dafür an, immer besser zu werden.

00:03:12: Wenn wir uns diese verschiedenen Dimensionen von Nachhaltigkeit mal ansehen, ist die eine, glaube ich, recht offensichtlich, also die ökologische, und nicht an euer Geschäft denke, denke ich an, also nicht Recyclingpapier statt.

00:03:27: in Anführungszeichen frisches zu benutzen, aber ich würde mir vermuten, dass das längst nicht alles ist.

00:03:30: Es geht auch um ökonomische Nachhaltigkeit, weil das ist auch gerade gesagt, wir wollen ja auch morgen noch arbeitgeber sein für ganz viele Leute.

00:03:37: Und es geht um soziale Nachhaltigkeit auch irgendwo.

00:03:40: Vielleicht können wir die drei Dimensionen mal ein bisschen entweder auseinandernehmen oder zusammenführen.

00:03:46: Ich

00:03:47: fand gerade, dass Olaf Lies dazu sehr treffende Worte gefunden hat, dass wir immer sehr stark auf das Ökologische gehen, aber nicht so stark im Fokus haben, dass die beiden anderen Faktoren maßgeblich eben auch unternehmerische Verantwortung sind.

00:04:02: Vielleicht mal dabei angefangen.

00:04:04: Wir bedrucken nicht einfach irgendein zertifiziertes Papier.

00:04:07: Dieses gesamte Unternehmen, was in Rautau, in Braunschweig, jeder ist übrigens mal herzlich eingeladen und zu besuchen, sich das anzuschauen.

00:04:13: Ich kann das nur empfehlen.

00:04:13: Ich habe das schon mal gemacht.

00:04:14: Ja, das war sehr schön.

00:04:17: das Unternehmen oder dieses Gebäude ist tatsächlich nochmal mit Unterstützung, mit wissenschaftlicher Unterstützung der Ostfalia vor elf Jahren tatsächlich.

00:04:26: entstanden.

00:04:28: Seit über zehn Jahren leben, wohnen, produzieren wir dort drin.

00:04:32: Und tatsächlich ist es da sehr viel mehr.

00:04:34: Dieses gesamte Gebäude ist ein Plus-Energie-Gebäude.

00:04:40: Das heißt, rein theoretisch produzieren wir mehr, als wir abnehmen können.

00:04:44: Dadurch, dass wir aber eine Druckerei betreiben, müssen wir tatsächlich von außen noch zuführen.

00:04:49: Der Kern dieses gesamten Unternehmen steht aber auch darin und das wurde eben klang eben so schon an.

00:04:54: Also tatsächlich das Thema Nachhaltigkeit in den Fokus zu nehmen, gerade wenn man sich dort so nochmal neu aufstellt, hat eine riesengroße Chance.

00:05:01: Allein bei unserem Unternehmen gibt es über sixenneinzig Messpunkte, die dafür zuständig sind, die Energiesträume im Gebäude, über die wir Anwendung optimieren, auch zu kontrollieren.

00:05:10: Die werden von der Ostfahre regelmäßig mit ausgewertet und wir haben dafür über Anhaltspunkte, wo wir tatsächlich besser werden können, wie wir Energie noch besser im Kreislauf halten müssen, um sie nicht wieder neu zu produzieren.

00:05:24: Das hat einen unglaublichen ökonomischen Impact, wenn du dort sparsam unterwegs bist.

00:05:29: Wenn wir mal die Druckhalle geben.

00:05:30: Du warst bei uns in der Druckhalle.

00:05:35: Das verbindet man tatsächlich, wenn man vor zehn Jahren, zwanzig, dreißig Jahren reingegangen ist, immer damit mit unglaublich vielen Dämpfen, mit Lärm und dergleichen.

00:05:43: Wenn du bei uns warst, wirst du nicht viel gerochen haben.

00:05:46: Das heißt, wir setzen Materialien ein, die auch dafür dienen, dass wir den Arbeitsschutz eben sehr ernst nehmen, dass die Menschen unter guten Bedingungen arbeiten können.

00:05:55: Und natürlich sind wir mit diesen Produkten, die wir herstellen, wollen wir natürlich auch wertschöpfen für die Zukunft tätig sein, also auch eben zukünftig arbeitgeber sein.

00:06:06: Das sind zum Teil, sind wir Überzeugungstäter, aber alle haben eines gemeint, die bei uns anfangen und arbeiten.

00:06:11: Wir haben übrigens fünf Azubis gerade am Start, das ist eine Menge.

00:06:16: Gerade die jungen Leute kommen aufgrund des Nachhaltigkeitsasbestes und sagen, das ist ein sinnvoller Job, da will ich arbeiten, aber auch die aller weiteren Kolleginnen und Kollegen.

00:06:26: haben ein ganz tiefes Verständnis dafür, warum wir etwas machen.

00:06:30: Also ich stehe dahinter.

00:06:32: Und ich glaube, das muss man ja auch, weil das, was du sagst, sich ins Gebäude zu bauen, das regelmäßig mit, das ist ja anstrengend, das alles zu tun.

00:06:42: Man muss das ja wirklich wollen.

00:06:44: Ja, aber im Zentrum ist ja schon immer bei uns das Druckprodukt gewesen und dieses Druckprodukt wollen, müssen wir besser machen.

00:06:52: Und das kannst du nur, wenn du tatsächlich permanent optimierst, Digitalisierung hilft dabei.

00:06:58: Also in der Produktion hilft es dabei und ich habe heute ausgeführt, dass es uns auch in der Marketingkonzeption hilft, indem wir Print und Digitalisierung, die Digitalisierungselemente in Print, gut einbringen und Print damit noch stärker erlebbar machen.

00:07:14: Du bist jetzt an einem weiteren Thema der Horizons, quasi schon ganz nonchalant, hast du schon gestriffen, so das Thema die Zukunft der Arbeit, es geht um Sinnhaftigkeit.

00:07:24: Ein weiteres ist die künstliche Intelligenz.

00:07:27: So, das sehen wir hier, glaube ich, bei ganz, ganz vielen.

00:07:30: Auf der Side-Events ist immer ein Thema und auch bei allen anderen Veranstaltungen, auf denen man gerade ist.

00:07:35: Was sind da so eure Gedanken, die euch gerade umtreiben?

00:07:39: Das treibt dich als Geschäftsführerin?

00:07:42: Naja, erstmal... unsere Prozesse tatsächlich zukunftsfähig zu machen.

00:07:48: Auch wir, auch wenn die Kolleginnen und Kollegen, die bei uns sind, total gerne bei uns sind, treibt uns natürlich um, wer ist es in der Zukunft, der bei uns arbeitet.

00:07:59: Auch wir werden uns da wahrscheinlich darauf einstellen müssen, dass bestimmte Jobfelder nicht mehr ganz so leicht zu besetzen sind, wie alle anderen auch.

00:08:08: Dann treibt uns natürlich auch die Wertschöpfung, die Wirtschaftlichkeit an.

00:08:11: Und es ist kein Heimgeheimnis.

00:08:13: wenn du dir deine Prozesse anguckst und wenn du nach Automatisierung guckst, das muss ja nicht immer gleich KI sein, aber einfach mal nach Automatisierung bist du aber ganz schnell dabei, dass du erste KI-Elemente rein denken kannst.

00:08:24: Heute beispielsweise ist von einem Partner von uns, über den wir tatsächlich eine Software beziehen, ein Berater da, der mit uns darüber spricht, wie wir tatsächlich den ganzen Prozess der digitalen Tasche vom Vertrieb in die Vorstufe bis zur Technik noch weiter automatisieren können.

00:08:42: wie wir tatsächlich auch den einzelnen Arbeitsschritte abnehmen können, um uns dem zu widmen, was wichtig auch für uns ist, der Kontakt mit dem Kunden, die Bedürfnislage des Kunden und die bestmöglichst eben zu beantworten.

00:08:55: Also KI ist mitgedacht, wir entwickeln nicht selbst, wir wenden an, wir schauen, wo wir tatsächlich auch experimentieren können.

00:09:03: Im Content-Bereich ist es natürlich ein Thema, im Grafikbereich ist es ein Thema.

00:09:09: Ich bin da, den Kolleginnen und Kollegen sehr dankbar, dass die sich da so reinschmeißen, dass sie es ausprobieren.

00:09:14: Und wir haben auch sehr coole Ergebnisse, da habe ich schon mit realisiert.

00:09:17: Ich glaube, das Wichtigste ist, was du sagst, ja, gerade wenn es um Prozesse geht, ich muss meine Hausaufgaben machen, um KI vernünftig zu benutzen und üben muss ich es auch.

00:09:26: Und dann fallen einem die Anwendungsfälle fast schon, die stellen schon raus, die leuchten quasi.

00:09:32: Überlass

00:09:33: es auch den Fachleuten, kann ich nur sagen.

00:09:35: Also versuch du das nicht alles zu durchdenken.

00:09:37: Dafür sind Leute im Unternehmen, die das sehr viel besser können als du.

00:09:41: Die werden dir auch genau sagen, wo es einzusetzen ist, wo es vielleicht auch erstmal gar keinen Sinn macht.

00:09:46: Und vertraue denen darauf, dass sie das auch bestmögliche Ergebnisse für dich rausholen.

00:09:49: Sehr gut.

00:09:50: Ihmke, ich sage vielen, vielen Dank für deine Zeit, für das Gespräch.

00:09:53: Bis bald.

00:09:54: Danke, es hat sehr viel Spaß gemacht und die Horizons sind wirklich ein tolles Event hier in Hannover, für die Region.

00:09:59: Sehr, sehr gut.

00:10:00: Bis bald.

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