Horizons Voice: Lasse Rheingans | Arbeit neu denken mit 5-Stunden-Tag, KI & der Zukunft von Führung
Shownotes
Mit Lasse Reingans, Unternehmer, Autor und New-Work-Pionier, spricht Bastian Brunotte über neue Modelle von Arbeit zwischen Effizienz, Menschlichkeit und technologischem Wandel. Themen: 5-Stunden-Tag, Achtsamkeit als Führungsqualität, Verantwortung im KI-Zeitalter und warum wir lernen müssen, in Unsicherheit stabil zu bleiben. Ein Gespräch über gesunde Produktivität, echtes Miteinander und die Zukunft der Arbeit.
Der Horizons Podcast erscheint aktuell wöchentlich auf Youtube, Apple, Spotify und Deezer. Links zu allen Audio-, Video- und sozialen Plattformen findet ihr hier: https://horizons-heise.de/podcast
Weitere spannende Links zu den Teilnehmenden: https://rheingans.io/ https://www.lasserheingans.com/ https://creators.spotify.com/pod/profile/sparring-express
Wir gestalten gemeinsam den digitalen Wandel!
Transkript anzeigen
00:00:00: Herzlich willkommen zum Live-Cast der Horizons-Beheise.
00:00:04: Ich bin Bastian Brunotte und treffe hier in Hannover's Altstadt die Speakerinnen und Partnerinnen der diesjährigen Konferenz.
00:00:09: Für Gespräche über die großen und kleinen Themen des Wandels.
00:00:12: Die Horizons ist die Plattform für Gestalter in der Transformation in Unternehmen.
00:00:16: Sie eröffnet Entscheider in neue Einblicke in unternehmerische Zukunftsperspektiven.
00:00:21: Die Top-Themen sind die Zukunft der Arbeit, KI in der Anwendung, die Data-Driven-Organisation, die Zukunftsfähigkeit Deutschlands und wie Technologie auf Werte trifft.
00:00:31: Jetzt aber genug der Vorrede.
00:00:32: Ich freue mich auf spannende Einblicke.
00:00:34: Auf geht's.
00:00:36: So, eine neue Folge des Horizons bei Heise LiveCasts.
00:00:39: Ich hab einen neuen Gast.
00:00:40: Wer bist du und was machst du?
00:00:42: Ich bin Lasse Reingans, hab eine Unternehmensberatung in Bielefeld und wir helfen Organisationen, ich sag mal, Potenziale zu heben, zu erkennen, was die an Bord haben.
00:00:51: Und damit sie Zukunft zu gestalten.
00:00:53: Okay.
00:00:54: Das klingt interessant.
00:00:56: Das klingt nach einer guten Sales-Punchline, damit kann man erstmal reinkommen.
00:01:00: Kann man so machen?
00:01:01: Kann man so?
00:01:01: Kann man so?
00:01:04: Wir gucken gleich mal was da so im Alltag irgendwo drin steckt.
00:01:06: Du bist mal groß rausgekommen oder hast Aufmerksamkeit auf dich gezogen mit der mit der Tese zum fünf stunden Arbeitstag.
00:01:14: Was hat dich damals bewegt zu sagen hier dieser acht stunden tag diese logik die ist für ein einmal.
00:01:20: Ja die fünf stunden revolution so haben wir das damals genannt wurde dann genannt wir haben oder ich habe zwei tausend siebzehn meine agentur die ich hatte in bielefeld verkauft.
00:01:28: wir waren so fünfzig leute und wir haben plattform für Microsoft gemacht für Bertelsmann also große digital projekte und produkte.
00:01:33: Weil ich das mal studiert hatte.
00:01:35: Ich hab Medienproduktion studiert, ganz viel Informatikschwerpunkt.
00:01:37: Und Medienwissenschaft noch dran gehängt.
00:01:40: Und find das natürlich super.
00:01:41: Ich bin mit IT groß geworden, aufgewachsen, mit dem C-Finn-Sechzig damals programmieren gelernt.
00:01:45: Und find das geil auf Deutsch.
00:01:49: Hab dann, wie man das so macht, Hobby zum Beruf gemacht.
00:01:51: Das heißt gleichzeitig wenig Abgrenzung, weil alles ja so geil ist.
00:01:54: Das
00:01:55: macht
00:01:55: auch viel Spaß.
00:01:56: Aber mit zunehmendem Alter, mit Kindern, Familie, Social Life, was darunter leide.
00:02:01: Und so hab ich irgendwann gemerkt, ey, scheiße.
00:02:03: Da muss doch mehr gehen.
00:02:04: auf der einen Seite und auf der anderen Seite hab ich festgestellt, dieses ständige Arbeiten, das führt nicht dazu, dass die Qualität der Arbeit oder die Produktivität besser wird, sondern eher, dass das gesamten Konzept nicht mehr aufgeht.
00:02:16: Ich hab da meine Anteile verkauft, saß bei mir im Garten, hab gedacht, okay, wie kann man denn besser arbeiten als das?
00:02:21: Ein paar Bücher gelesen, zur Arbeitskultur, Psychologie, ganz viele so Dinge, die man in einer gefühlten Midlife-Crisis vielleicht auch so liest, mit Zeit und Ruhe.
00:02:28: Hab ich ja noch ein paar Jahre.
00:02:29: Ja,
00:02:29: kompakt, kompakt.
00:02:30: Ich habe dann aber gesagt, wenn ich noch mal mit Leuten und Teams arbeite, würde ich auf jeden Fall mal die Arbeitskultur und alles, was wir da tun, anders machen.
00:02:37: Nämlich so, wie ich das gefühlt für richtige Achte.
00:02:41: Ich habe dann eine Agentur übernommen mit damals so zwölf, fünfzehn Leuten, habe den neuen Namen gegeben, habe dem neues Leistungsportfolio auferlegt, habe ein bisschen jenes gemacht, aber habe denen auch gesagt, ich würde gerne Experimente starten, ich würde gerne fünf Stunden Tage einführen bei gleichem Gehalt, gleichem Urlaubsanspruch.
00:02:55: ... um zu schauen, ob das funktionieren kann.
00:02:58: Einfach so als Experiment für ein paar Monate.
00:02:59: Ja.
00:03:00: Hab das im, wann war das, November, ... ... zwei-tonsundsebzehn begonnen, ... ... erst mal einen Monat selber auch mitgemacht, ... ... das hat dann ein jedes Ende gefunden, ... ... als die Presse darüber Wind bekommen hat, ... ... und das hast du gerade gesagt.
00:03:11: Aufmerksamkeit haben wir auf uns gezogen.
00:03:13: Ich glaube, es gibt, glaube ich, ... ... keine Zeitung auf der Welt, ... ... in der wir nicht drin standen.
00:03:18: Hat's denn funktioniert, also von dir jetzt, ... ... mein ich mein, als ... Leitungspersonen fünf Stunden arbeiten, vielleicht ist es auch als Inhaber vielleicht ein bisschen zuheeres Ziel, aber hat das für die Mitarbeiter dann funktionieren?
00:03:30: Es hat erst mal für alle funktioniert.
00:03:32: und ich erinnere mich an mich selber, dass ich festgestellt habe, ich war nie ein besserer Chef als damals, weil ich wirklich endlich Zeit hatte, langfristige Perspektiven zu durchdenken, also diese Komplexität der Realität irgendwie.
00:03:45: mit aufreichend Aufmerksamkeit zu versehen.
00:03:48: Und zwar nicht unbedingt in den fünf Stunden, sondern auch subtil im Nachgang.
00:03:50: Man geht durch den Wald, man geht schwimmen, man macht Sport, man lernt ein Instrument.
00:03:54: Und dann kommen einem plötzlich ganz andere Gedanken mit ausreichend Ressource.
00:03:57: Wir haben ja heutzutage so eine Zeit von Ressourcen und Knappheit, keine Energie, kein Geld, kein Personal und so weiter.
00:04:03: Keine Ahnung.
00:04:04: Keine Ahnung, aber auch leider manche, das hört man leider immer wieder.
00:04:07: Ich hab für mich da gedacht, okay, das funktioniert ja krass, das ist ja echt heftig.
00:04:12: Was ganz anderes, ein ganz anderes Konzept von Arbeit.
00:04:14: Und mein Team hat erst natürlich irritiert, reagiert.
00:04:17: Man meint ja, das Ernst ist das ein Test, die es umgehen ist.
00:04:19: Und auch teilweise so, wie soll ich mich noch besser optimieren?
00:04:23: Ich bin schon so effizient mit allen Tools, die wir haben und so weiter.
00:04:27: Aber das hat für alle gut funktioniert.
00:04:29: Ich habe dir auch teilweise gezwungen, natürlich dann frei zu machen.
00:04:32: Wir haben externe Begleitung gehabt, wir haben ganz viel evaluiert, reflektiert, verändert und so weiter.
00:04:37: Unter dem Strich hat das wesentlich, wesentlich, wesentlich besser funktioniert, als wir es erwartet hätten.
00:04:42: Nicht nur von der Arbeitskultur und Produktivität, sondern auch von den ganzen Grenzthemen, nämlich zum Beispiel Krankheitsfälle, Energielevel, Gesundheit, Glück, Zufriedenheit usw.
00:04:54: Aber auch, und jetzt kommt das wesentliche, wir haben auch Geld verdient.
00:04:57: Und das stand im Businessplan anders, der noch nicht den fünf Stunden Tag drin hatte.
00:05:01: Aber wir haben sehr schnell so performant abgeliefert, dass das extrem erfolgreich geklappt hat.
00:05:07: Und das hat mich halt ins Denken gebracht.
00:05:09: Na ja, anders über Arbeit nachzudenken, nicht nur über Arbeitszeiten.
00:05:13: Liegt das auch daran, dass wenn man nur fünf Stunden Zeit hat, man den Bullshit rausschmeißt?
00:05:18: Auf jeden Fall.
00:05:18: Man nimmt eine Lupe und guckt drauf, wo Dinge nicht funktionieren.
00:05:24: Du kannst dich nicht mehr verhindern.
00:05:25: Wenn ein Prozess scheiße ist, dann fliegt der hart um die Ohren.
00:05:29: Wenn Informationen zu langsam kommen, fliegt der hart um die Ohren.
00:05:32: Wir mussten so ehrlich miteinander in den Austausch gehen.
00:05:35: Was Lustigerweise auch viele gar nicht können, Führungskraft-Mitarbeiter-Verhältnis anders trainiert wurde.
00:05:42: Viele haben gesagt, ich kann ja auch nicht die Wahrheit sagen, du bist doch der Chef oder du bist doch der Vorgesetzte.
00:05:46: Das geht doch gar nicht.
00:05:47: Da kriege ich eine Abmahnung oder einen Eintrag im Klassenbuch.
00:05:49: Das sind Dinge, die werden uns so beigebracht und das muss man erst mal wieder verlernen, damit man dann wirklich in den offenen, ehrlichen Austausch geht, um mitzuteilen, du, Verbrennermotoren sind übrigens nicht mehr so schlau, weil die Technologie ist veraltet und schlecht.
00:06:04: Also, nur mal als Beispiel, als wer weiß, ob da was reales hinterhängt.
00:06:07: Ja,
00:06:08: du weißt ja,
00:06:10: das hat der Hörer die Hörerin entscheiden.
00:06:11: Genau,
00:06:12: kommt drauf an, wen du fragst.
00:06:13: Genau.
00:06:15: Du hast gesagt, es war zwei tausend siebzehn.
00:06:18: Wir sind jetzt acht Jahre weiter.
00:06:23: Wie hat sich deine Sicht auf diese, diese New Work, diese neue Art zu arbeiten, diese Arbeit, die uns wirklich, wirklich ... nach vorne bringt, stärkt.
00:06:35: Wie hat sich das verändert in den letzten Jahren?
00:06:37: Eine weltweite Pandemie dazwischen,
00:06:40: ist
00:06:41: älter geworden, hast du vielleicht einen anderen?
00:06:43: Wir alle sind älter geworden, Gott sei Dank.
00:06:47: Also, ich hab da hier auf der Horizons heute auch mit Marian King auf dem Panel gesessen und ich hab mich ausgetauscht.
00:06:52: Und wir haben gerade beide, ich aber auch, das Gefühl, dass es eher so einen Schritt zurückgrad gibt.
00:06:57: Wir hatten die Pandemie, wir haben da ganz viele tolle Dinge gesehen.
00:07:00: bezogen auf Selbstwirksamkeit, Selbstorganisation, Remote Work, einfach arbeiten, wie und wann es am besten passt und wie man es eben einrichten kann, weil wir halt alle in dieser Pandemie steckten und es auch eventuell nicht sinnvoll war, dass man in einem Ort gemeinsam mit mehreren Menschen sitzt.
00:07:14: Das hat super funktioniert und wir haben dann auch gesehen, die Produktivität ist bei vielen Organisationen gestiegen.
00:07:20: Jetzt ist aber auch gleichzeitig die Unsicherheit nach der Pandemie auch durch den Angriffskrieg auf die Ukraine gestiegen.
00:07:25: und viele Führungskräfte und Ziel-Level-Vorstände und so weiter fallen zurück in so reflexartiges, jetzt müssen wir wieder richtig hart schuften.
00:07:31: Alle wieder rein in den Bokal.
00:07:32: Alle wieder
00:07:33: richtig rein und richtig dumme Arbeit weiter schneller machen.
00:07:38: Das ist ein Reflex, der auf Unsicherheit beruht, den kann ich auch nachvollziehen, jetzt mal psychologisch, aber der ist der falsche Prozess.
00:07:43: Das führt nicht zu besserer Arbeit, zu besseren Ergebnissen oder zu mehr Selbstorganisationen, was dann auch zur Entlastung von Führungskräften führen würde und so weiter und so fort.
00:07:53: Das heißt Antwort auf die Frage, wir machen gerade einen Schritt zurück.
00:07:56: Dieser Schritt ist nicht der Schlauste, um das mal eher so halbwegs wertfrei mitzugeben.
00:08:01: Was ist die Alternative?
00:08:03: Also, wenn jetzt jemand zuhört, der sagt, ich will nicht das Dumme machen, sondern ich will das... Oh, jetzt habe ich das unpolitisch.
00:08:11: Also,
00:08:12: ich meine, was passiert gerade?
00:08:14: Schauen uns die Effizienz von Prozessen an, um Kosten zu sparen.
00:08:17: Wir machen, wir nutzen KPIs, um Leistungen zu bewerten, aus der Industrialisierung, aus dem Terrorismus.
00:08:23: All die Dinge, die wir so messen und bewerten können, also überall da, wo wirkliche, harte KPIs nutzen können, das kann man automatisieren, digitalisieren oder mit Robotern durchführen lassen.
00:08:34: Ja, ich weiß, das kostet Geld und dies und jenes, aber grundsätzlich, jeder Prozess, der so klar beschrieben werden kann, den kann man auch anders abbilden.
00:08:40: Wofür wir menschliche... und anders, wofür wir die Experten und Expertinnen brauchen, wofür wir Vollprofis brauchen, die für ihre Arbeit brennen, die das Unternehmen nach vorne bringen wollen, die großartigen Teams funktionieren, das sind die Dinge, wofür es eben nicht den Prozess gibt.
00:08:54: Also diese Pyramide von früher von Organisationen, die müssen wir aufbrechen, um mit der Geschwindigkeit der Veränderung, die es im Außen ohnehin gibt und mit der ganzen Unsicht hat, um damit besser umgehen zu können.
00:09:04: Also wir müssen viel mehr in die Beziehungsebene investieren, denn Früher basierte Arbeit viel auf Kontrolle und jetzt eben auf Beziehungen.
00:09:11: Wir müssen, naja, unsere Werte klar haben, Purpose klar haben, Beziehungsmanagement betreiben, Serven-Leadership implementieren und und und, weil wir nur so gemeinsam durch diese Unsicherheit schnell und agil eben navigieren können.
00:09:26: Das
00:09:26: ist eine lange Antwort, aber das ist keine einfache Antwort.
00:09:29: Nee, und es gibt doch keine Blaupausen und das war auch ein Gespräch heute hier auf der Horizons.
00:09:34: Es wäre natürlich total leicht, gäbe so eine Blaupause.
00:09:36: Wir müssen jetzt alle links rumlaufen.
00:09:37: Es wird alles super funktionieren.
00:09:38: Nein, so ist es nicht.
00:09:39: Es wird anstrengend bleiben.
00:09:41: Und auch wenn wir uns alle während Corona gewünscht haben, die Pandemie wäre vorbei, wünschen sich jetzt viele der Krieg wäre vorbei, wünschen sich ganz viele diese Volatilität, Unsicherheit und alles wäre auch vorbei.
00:09:52: Nein, der Change wird immer da sein und es wird weiter wild werden.
00:09:56: Wir können auch nichts planen, nichts vorhersehen.
00:09:58: Wir müssen lernen, in der Unsicherheit stabil zu sein.
00:10:01: Als Firma, als Mensch, als Team.
00:10:05: hast du das gefühlt dass man also so jetzt wenn wir jetzt mal auf die mitarbeiter perspektive irgendwie mitarbeiter in irgendeinem unternehmen so vornahme punkt nachnahme hat irgendeine firma punkt der ich muss mich jetzt du sagst jetzt hier muss ich muss mich anpassen ist so der.
00:10:24: Ist die schonfrist irgendwo vorbei?
00:10:26: Ich merke das so in meinem arbeitsalltag.
00:10:30: Es tut mir leid, du musst dich jetzt leider damit beschäftigen, wie technologie funktioniert.
00:10:34: Du musst dich jetzt leider zusammenreißen und rausfinden, wie KI geht, weil dein kind wird das sonst benutzen und du checkst das alles nicht, was da abgeht.
00:10:42: Das kann und darf jeder glaube ich selbst entscheiden.
00:10:45: Aber grundsätzlich sollten Firmen erstmal klar haben.
00:10:49: das Menschen dabei auch, also wenn das zum Firmsweg beiträgt, dass wir alle Microsoft Teams benutzen, jetzt als simples Beispiel, dann muss das Unternehmen dafür auch Geld und Zeit in die Hand geben, beziehungsweise Freiräume schaffen, dass die Menschen das machen können.
00:11:04: Die können das ja nicht per se automatisch, nur weil wir es wollen.
00:11:07: Ich glaube, die Verantwortung sollte nicht auf jeden einzelnen ganz unten in der Nahrungskette irgendwie abgewälzt werden, sondern das ist, glaube ich, Teil des Unternehmens und auch der Führungsverantwortung.
00:11:19: oder zumindest erst mal die Besprechbarkeit herzustellen.
00:11:21: Wollen wir das?
00:11:22: Können wir das?
00:11:23: Es wird immer Menschen geben, die können das vielleicht nicht.
00:11:25: Aufgrund von Alter, Einschränkungen, I don't know, oder fehlenden Stärken dafür oder Zugang.
00:11:31: Ich glaube, als Gesellschaft müssen wir auch stabil und stark genug sein, auch solche mitzunehmen.
00:11:34: Das ist auch so ein Thema, welche Grundeinkommen kommen.
00:11:37: Ich glaube, aber jeder sollte für sich schauen, wo man noch wirksam sein kann und möchte.
00:11:42: Also, sich jetzt zu zwingen KI zu benutzen.
00:11:45: Wenn man da keinen Zugang zu hat und kein Interesse hat, ist, glaube ich, der falsche Weg.
00:11:49: Aber es wird auch andere Arbeitsmöglichkeiten und Wege und Jobs geben, wo man eine große Wirkung und eine Notwendigkeit entfalten kann.
00:11:56: Jetzt mal Pflege, Erziehungsschutz
00:11:58: etc.,
00:11:59: die sozialen Berufe usw.
00:12:02: Aber wenn eine Firma möchte, du musst KI können, dann musst die Firma dafür bezahlen und Trainer holen und Trainingsholen, Ausbildung begleiten.
00:12:08: Und wenn ich das alles gekriegt habe und immer noch nicht will, dann muss ich überlegen, ob das das ist, was ich eigentlich machen will.
00:12:12: Oder man hat vorher mal ein gemeinsames Gespräch und kann ja ganz offen und wertfrei darüber reden.
00:12:16: Ist das was, wo wir beide hin wollen?
00:12:18: Ist das unser gemeinsames Ziel?
00:12:19: Oder willst du doch nach Frankfurt und nicht nach Berlin?
00:12:22: Und auch das ist alles fein.
00:12:24: Auch das ist alles fein.
00:12:25: Ich glaube, wir werden, und das ist viel noch nicht bewusst, auch mit KI jetzt mal als konkretes Beispiel, wir werden Disruption erleben, die wir uns nicht vorstellen können.
00:12:33: Die Zäsur, die KI über uns wirft, ist gigantisch.
00:12:36: Es ist mehr Veränderung als das Internet.
00:12:38: Und ich weiß nicht, ob du im Internet schon bist, aber...
00:12:40: Ab und zu.
00:12:40: Es hat, glaube ich, die ganze Welt hart verändert.
00:12:44: Also es passiert ja nichts mehr.
00:12:46: Abseits von Internet und damit meine ich auch Smartphone und Co.
00:12:48: Aber ich glaube die Leute da draußen viele oder so erlebe ich das häufig in Gesprächen, die können sich nicht vorstellen wie krass die Umwälzung wird.
00:12:57: Egal auf welche Berufsgruppe, egal wo, egal in welchem Bereich.
00:13:00: Und ich glaube, wir müssen uns einfach wirklich damit anfreunden, dass diese Veränderungen oder auch grundsätzlich noch andere Veränderungen, die werden in schnelleren und höheren Wellen immer wieder über uns hereinbrechen.
00:13:11: Wir müssen also gucken, wie bleiben wir dabei gesund?
00:13:13: Sowohl als Person, als auch als Team, als auch als Firma und als Gesellschaft.
00:13:16: Und ich glaube, da müssen wir viel mehr Ressourcen für haben.
00:13:18: Und das ist ein schöner Bogen.
00:13:19: zurück zum fünf-Stunden-Tag.
00:13:21: Weil ich gesehen habe, wir haben viel mehr Ressourcen für Unvorhergesehenes, für Wachstum, für auch Weiterbildung.
00:13:26: Also auch freiwillige Weiterbildung.
00:13:27: Auch für sowas wie Musikinstrument hatte ich hier kurz angeschaut.
00:13:30: Deswegen, Arbeitszeitmodelle ist auch noch nicht tot übrigens.
00:13:33: Was?
00:13:33: Arbeitszeitmodelle?
00:13:34: Ich meine, das grundsätzlich Thema können wir Arbeitszeiten reduzieren.
00:13:38: Während die Debatte in der Politik oder Arbeitgeberverbände eher die ist, wir müssen alle viel mehr arbeiten.
00:13:43: Das sieht man ja gerade bei allen möglichen Akteuren.
00:13:49: Wenn wir dann noch richtig gesellschaftlich abbiegen wollen, finde ich es so spannend, wenn wir dann alle mehr arbeiten sollen.
00:13:53: Warum schafft der Staat dann nicht Möglichkeiten, dass ich meine Kinder irgendwo anders parken kann?
00:13:58: Was passiert mit den Überaltern?
00:13:59: Dann Gesellschaft, die übrigens Pflegekräfte brauchen auf der einen Seite.
00:14:03: Der erste Kündigungsgrund bei Pflegekräften ist übrigens, weil die Arbeitsbelastung so hoch ist, weil die teilweise zu lange und zu krass arbeiten und gar nicht das Geld, sondern andere Dinge.
00:14:12: Wer pflegt unsere Eltern?
00:14:13: Wer pflegt unsere Kinder?
00:14:14: Und wollen wir eigentlich Kinder haben, die irgendwie geparkt wurden, ihre ganze Kindheit lang?
00:14:18: Oder wollen wir die auch begleiten?
00:14:20: Wollen wir die einfach auch beim Aufwachsen begleiten?
00:14:23: Ich will das übrigens gerne.
00:14:24: Das war auch einer der Gründe für den fünf-Stunden-Tag.
00:14:26: Ich will das.
00:14:27: Und das ist übrigens auch gesellschaftlich relevant.
00:14:31: Ist gut, du hast da ganz viel schon drüber nachgedacht.
00:14:33: Ah, ich hab auch übrigens ein Buch geschrieben.
00:14:35: Ah, du hast ein Buch geschrieben?
00:14:35: Ah, ganz fantastisch.
00:14:36: Kurzer Verbelblock.
00:14:39: Wir können uns, glaub ich, eine Milliarde Jahre drüber irgendwie unterhalten.
00:14:44: Ich habe auch noch nichts vor, ein bisschen machen wir noch.
00:14:47: In so einem Unternehmen muss sich über gewisse Dinge klar werden, die Organisation muss sich klar werden, wie wir mit Technologie einsetzen, was erwarten wir von unseren Leuten, wie bringen wir die da hin, dass die an den Punkt irgendwo auch kommen.
00:14:59: Es gibt ja in einem Unternehmen nicht nur kleine Mitarbeiter wie mich, die irgendwie...
00:15:04: Podcast aufnehmen müssen, ja.
00:15:05: Aufnehmen den ganzen Tag, sondern es gibt ja Menschen, die dort Führungsleistungen erbringen müssen.
00:15:11: Weil sie dort eben als Führungskräfte eingesetzt sind, entweder auf der Teamleiterebene, Bereichsleiter, Abteilungsleiter, Vorstand, wow.
00:15:19: Was man nicht, was sich mir nicht alles für Titel ausdenken kann.
00:15:23: Was ist, was ist deren Rolle in der Welt, in der Hierarchien irgendwie häufig aber auch wegbröckeln?
00:15:30: Wie kommen die damit zurecht?
00:15:32: Was, wenn ich jetzt hier ... Führungskräfte zuhören.
00:15:36: Was kommt da auf mich zu?
00:15:38: Wie gehe ich damit?
00:15:38: Ich glaube,
00:15:39: erst mal muss man Demut natürlich ein bisschen lernen, weil viele definieren sich über ihren... Also früher war das noch mehr als heute so.
00:15:46: Das Eckbüro, der Schaffeur, die S-Klasse.
00:15:50: Ich glaube, das nimmt aber auch ab.
00:15:52: Man sieht, dass das Status quo und so was ist, die Wichtigkeit und Wertigkeit davon ein bisschen abnimmt.
00:15:56: Aber im Grundsatz... Ich glaube, das ist eine große Herausforderung.
00:16:00: Ich glaube, es ist wirklich auch schwer.
00:16:08: Wir müssen klar definieren, wo wollen wir hin?
00:16:19: Mit welchen Werten arbeiten wir in dem Unternehmen?
00:16:22: Was machen wir mit Leuten, die diese Werte mit Füßen treten?
00:16:26: Da muss man konsequent handeln.
00:16:27: Ich glaube, es wird immer Führung geben auf Arten.
00:16:36: Selbst wenn Hierarchie flach ist, da gibt es Profile, die können bestimmte Dinge dann besser in die Hand nehmen, während andere andere Arbeiten machen.
00:16:41: Ich glaube, da muss man einfach diese Haltung, die du gerade hier reingebracht hast, dankenswerterweise, das ist entscheidend.
00:16:47: Wie gehen wir denn miteinander um?
00:16:48: Da gibt es ja auch tausend Zitate.
00:16:50: so, ist mir egal, wie du mit deinen Vorgesetzten umgehst.
00:16:53: Es ist wichtig, ob du die Putzfrau grüßt.
00:16:54: Und da ist viel Wahres dran.
00:16:57: Wie kriegst du das?
00:17:00: ganz persönlich, lasse rein ganz hin, nicht völlig durchzudrehen, gerade.
00:17:07: Guck mich an, wie fertig die da ist.
00:17:08: Ja,
00:17:08: genau.
00:17:10: Wir blenden gleich nochmal ein Bild ein für alle, die aus Tidekabern noch nicht gesehen haben.
00:17:13: Also, mit... Verschiedene Technologien, keine Ahnung, TGPT ist jetzt noch nicht mal drei Jahre alt.
00:17:19: Und
00:17:20: diese Technologie
00:17:21: ist so absurd.
00:17:22: Also es ist ja Wahnsinn, was damit alles funktioniert.
00:17:27: Wir benutzen heute die schlechteste Technologie, die wir
00:17:30: jemals benutzen werden.
00:17:31: Und diese ganzen blöden Sprüche, die mehr dazu bestimmt noch anfangen könnten.
00:17:35: Wie bleibst du ab to date?
00:17:37: Und wie hattest du dich zwischendurch auch mal wieder und sagst, vielleicht ist es doch nicht ganz so... Wichtig ist, ob ich jetzt Claude, drei Punkt sieben Enhanced benutze oder...
00:17:48: Also ein Freund von mir hat einen Tattoo, da steht drauf Don't Believe The Hype, da ist sehr viel Wahres dran.
00:17:53: Grundsätzlich hatte ich das Glück mal sehr viel und jetzt wird es esoterisch, jetzt schalten viele CF aus ab, Meditationspraxis sammeln zu dürfen.
00:18:03: Und tatsächlich ist Achtsamkreizpraxis extrem wichtig.
00:18:08: sich kurz mal einzufangen.
00:18:10: Also bei Corona war das wirtschaftlich extrem relevant, weil wir an einem Tag extreme Umsatzeinbrüche hatten.
00:18:15: Das war nämlich der Tag, als Lockdown verkündet wurde.
00:18:17: Und ich saß da und war...
00:18:18: Dreizehnter März ab Montag war, am Sechzehnt war alles zu.
00:18:21: So war das.
00:18:22: An dem Tag gingen ein paar Anrufe ein, die waren unschön.
00:18:26: Und ich hab eigentlich gemerkt, okay, shit, wir gehen hier grad pleite.
00:18:29: Und zwar extrem schnell.
00:18:31: Und dann ist mir diese Meditationspraxis zu gute gekommen, weil ich gemerkt habe, okay, Panik steigt auf.
00:18:36: Wie ist das?
00:18:36: Warum?
00:18:37: Was passiert hier?
00:18:37: Fühl ich meine Füße und kann ich atmen?
00:18:40: Und dann ist mir klar geworden, du hast jetzt zwei Möglichkeiten hier abzubiegen.
00:18:43: Du kannst jetzt komplett panisch werden.
00:18:45: Wozu führt Panik?
00:18:46: Wir wissen es zu den besten Entscheidungen.
00:18:47: Da bist du total klar.
00:18:49: Oder
00:18:50: man kann einfach mal viermal tief durchatmen, einfach sich selber spüren, im Moment bleiben und merken, guck mal, ich sterbe hier gar nicht.
00:18:57: Erst mal habe ich gerade einen Anruf erhalten und es wird ein verlieren Umsatz.
00:19:01: Hätte ich diese Praxis nicht gehabt, wäre ich da vom Stuhl gekippt und wäre echt in einer krassen Situation gefangen gewesen und wäre nicht rausgekommen.
00:19:09: Das hat dazu geführt, dass wir dann wirklich sehr konstruktiv, sehr schnell die Woche da drauf sehr viel mehr Umsatz geholt haben, weil wir halt unseren Kunden geholfen haben, ihre Leute stabil zu halten und sich stabil zu halten.
00:19:23: Und das ist sehr esoterisch, also das heißt, der Part, da schütze ich mich ein bisschen vor, auch nämlich... Ich rede seit acht Jahren über dieses Thema und denke, es ist nichts passiert.
00:19:31: Das finde ich sehr traurig, weil da für alle einen Gewinn drin steckt.
00:19:34: Und mit dem Up-to-date bleiben, ich bin halt total technikinteressiert.
00:19:38: Also ich hab das studiert, ich hab mir irgendwann Master of Science gemacht mit Schwerpunktinformationstechnologie und Texttechnologie.
00:19:44: Ich find das einfach cool, das mach ich aber eher spielerisch.
00:19:47: Und ich weiß auch, wenn ich ein älteres Modell benutze, ist das immer noch, naja, mehr als, wahrscheinlich, ninety Prozent da draußen in der Tiefe benutzen.
00:19:56: Und siehe da, dann wird die nächste Sau auch durchs Dorf getrieben.
00:19:59: Ich glaube, KI wird bleiben und auch krasse Umweltsunachsicht ziehen zum Beispiel.
00:20:04: Aber das ist ja auch, KI vor drei Jahren war anders als heute und ist auch anders als in drei Jahren.
00:20:08: Das heißt, man spielt da einfach mit weiter.
00:20:10: Man muss offen und neugierig bleiben.
00:20:11: Ich glaube, das ist ein Ding.
00:20:13: Neugierig bleiben haben wir heute schon ein paar Mal gehört, das ist
00:20:16: ein
00:20:17: Ding zu sein.
00:20:17: Und auch nicht verzweifelt.
00:20:18: Wir hören hier gerade manche Vorträge und mir meinen oft eingeschlossen.
00:20:22: Ich sage, wir sind komplett am Arsch, weil so viele Dinge so ... Ja, in so heftigen Krisen mittlerweile sich befinden.
00:20:30: Und so viele große Herausforderungen haben die erst mal überfordernd aussehen.
00:20:34: Aber gleichzeitig können wir mit kleinen Schritten, mit guten Leuten und mit gesunden Leuten das alles lösen.
00:20:40: Und jede Krise hat auch zwei Seiten.
00:20:43: Und die andere Seite ist das, was man daraus lernt und wie man damit Zukunft gestaltet.
00:20:48: Ich glaube, darauf müssen wir uns fokussieren.
00:20:53: Wir haben jetzt zwei, drei Jahre Rezessionen, die wir gerade durchleiden, ist alles nicht cool.
00:20:57: Fachkräftemangel auch nicht cool.
00:20:59: Ganz viele Dinge sind überhaupt nicht gut.
00:21:01: Dennoch kann man jetzt genau hingucken, wenn man nicht in Panik verfällt und schaut, was lernen wir, was können wir hier raus mitnehmen?
00:21:07: Was können wir daraus für Lehren ziehen, damit wir bei der nächsten Pandemie, bei der nächsten Rezession, bei weiteren Fachkräftemangelzuspätzung?
00:21:15: Dass wir hier vielleicht als Sieger, will ich gar nicht sagen, weil wir wollen hier gut durchkommen.
00:21:21: Also, bleibt achtsam als Aufruf und vergess das nicht, was ihr gelernt habt beim letzten Mal, damit wir den Fehler nicht zweimal machen.
00:21:31: Ja, und ich glaube, bleibt menschlich und fokussiert den Menschen inklusive euch mit euren Facetten.
00:21:38: Weil ich glaube, wenn wir auf uns gegenseitig in Firmen achten oder auf unsere Mitarbeitenden, auch auf unsere Führungskräfte, und menschlich sind, dann kann man da am besten durch jede Krise, und ich glaube, da entwickelt sich extrem viel raus.
00:21:51: Lasst euch ein ganz vielen vielen Dank für das Interview.
00:21:54: Dankeschön.
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