Horizons Voices: Pörksen, Wilkens, Hüppe | Verwaltungsdigitalisierung in Niedersachsen mit Tempo, Mut und klaren Zielen
Shownotes
Mit Anke Pörksen (neue Staatssekretärin für Digitalisierung), Michael Wilkens (IHK Niedersachsen) und Benedikt Hüppe (UVN) sprechen wir über die Digitalisierung der Verwaltung: schnelle Erfolge plus „dicke Bretter“, Prozesse vereinfachen vor digitalisieren, Standardisierung und SaaS-Lösungen für Kommunen. Themen u. a.: Once-Only-Prinzip, antragsfreie Leistungen, Unternehmens-ID, Demografie-Druck und ein Digitalkabinett im 4–6-Wochen-Takt. Zielbild bis 2030: weniger Bürokratie, wiederverwendbare Daten und Services, die einfach funktionieren. Wir sehen uns im kommenden Jahr auf der Horizons für ein kleinen Check-In wieder!
Der Horizons Podcast erscheint aktuell wöchentlich auf Youtube, Apple, Spotify und Deezer. Links zu allen Audio-, Video- und sozialen Plattformen findet ihr hier: https://horizons-heise.de/podcast
Weitere spannende Links zu den Teilnehmenden: https://www.uvn.digital/ https://www.ihk-n.de/ https://www.ihk-n.de/themen/ihkn-digitaltour
Wir gestalten gemeinsam den digitalen Wandel!
Transkript anzeigen
00:00:00: Herzlich willkommen zum Live-Cast der Horizons-Beheise.
00:00:04: Ich bin Bastian Brunotte und treffe hier in Hannover's Altstadt die Speakerinnen und Partnerinnen der diesjährigen Konferenz.
00:00:09: Für Gespräche über die großen und kleinen Themen des Wandels.
00:00:12: Die Horizons ist die Plattform für Gestalter in der Transformation in Unternehmen.
00:00:16: Sie eröffnet Entscheider in neue Einblicke in unternehmerische Zukunftsperspektiven.
00:00:21: Die Top-Themen sind die Zukunft der Arbeit, KI in der Anwendung, die Data-Driven-Organisation, die Zukunftsfähigkeit Deutschlands und wie Technologie auf Werte trifft.
00:00:31: Jetzt aber genug der Vorrede, ich freue mich auf spannende Einblicke.
00:00:34: Auf geht's!
00:00:36: So, eine neue Folge des Horizons bei Heise Livecasts.
00:00:39: Ich habe neue Gäste und bevor sich diesmal alle selber vorstellen, nämlich aus zwei, sind drei und vier geworden.
00:00:44: Wir sind nämlich zu viert hier auf der Bühne.
00:00:46: Sag ich kurz, wer da ist.
00:00:47: Wir haben einmal da Anke Perksen, die neue Staatssekretärin für Digitalisierung des Landes Niedersachsen.
00:00:51: Hallo.
00:00:52: Moin.
00:00:52: Wir haben da Michael Wilgens, den Sprecher für Digitalisierung der IHK Niedersachsen.
00:00:56: Hallo.
00:00:56: Ebenfalls moin.
00:00:57: Und Benedikt Hülpe von den Unternehmerverbänden Niedersachsen, den Hauptgeschäftsführer.
00:01:01: Hallo.
00:01:01: Moin, das dritte Mal.
00:01:03: So ist recht.
00:01:05: Frau Pörxen, Sie sind ganz frisch berufen, kurzfristig quasi angefangen.
00:01:10: Wir sind an Tag zwei, glaube ich.
00:01:12: Genau,
00:01:14: gestern ging es richtig los.
00:01:16: Wie kam es zu Ihrer Berufung als Digitalstaatssekretärin?
00:01:19: Wie wird man das?
00:01:21: Neben der Ministerpräsident das Thema Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung und bessere Zusammenarbeit mit und für den Unternehmen als sein Thema identifiziert, indem wir dringend schneller und besser vorankommen müssen und dann eine seiner Mitarbeiterinnen fragt, ob sie dafür zur Verfügung stünde, weil er ihr eine gewisse kleine Durchsetzungsfähigkeit unterstellt und ein paar kommunikative Fähigkeiten.
00:01:49: und die Mitarbeiterin hat dann ja gesagt.
00:01:51: So habe ich es auch in der Zeitung gelesen.
00:01:54: Der MP sagte, gut vernetzt, zielstrebig und nicht leicht abzuwimmeln.
00:01:58: Ja, so ehrlich.
00:02:01: Es gab mal einen Spruch in der Staatskanzlei von einem früheren Mitarbeiter, der war legendär, halt mir die Perksen vom Hals.
00:02:09: Und der Motto, die will immer irgendwas, die will auch immer alles irgendwie anders machen und so und dies anstrengend.
00:02:14: Also große Aufgaben für Michael Wilkens und Benedikt Tüppel, jetzt habt ihr jemanden, der quasi euch auf der Spur ist.
00:02:24: Ihr beide habt gerade gehostet, das Side-Event hier auf der Horizons... Wo es um die Verwaltung von Digitalisierungen ging.
00:02:31: Mögt ihr ganz kurz oder einer von euch erzählen, was so der Tenor war?
00:02:36: Wir haben
00:02:37: hoffentlich auch nicht nur die Verwaltung von Digitalisierungen, sondern die Digitalisierung der Verwaltung.
00:02:41: Die Digitalisierung der Verwaltung, natürlich.
00:02:43: Nee, aber Spaß beiseite.
00:02:45: Ich finde das insofern erfrischend gerade, was Frau Perksen sagt, weil es, glaube ich, an Analysen nicht mangelt.
00:02:50: Wir haben ja schon alle verstanden, welche Richtung es geben müsste.
00:02:54: Es gibt auch eins, Nicht zwei, drei, ich glaube mittlerweile vier Gutachten, die sagen, was sind denn die Stellschrauben, damit wir weiter vorankommen.
00:03:01: Und dementsprechend braucht es jetzt, glaube ich, jemanden, der im besten Sinne nervig ist, um Dinge dann auch nachzuhalten, umzusetzen und im Interesse der Wirtschaft umzusetzen.
00:03:10: Ich meine, Michael Wilkens und ich kennen das gut.
00:03:12: Die Unternehmen, für die wir hier stehen, die haben als Power-User sozusagen der Verwaltung am meisten damit zu tun.
00:03:18: Die haben über zweieinhalb Kontakte im Schnitt im Jahr mit der Verwaltung.
00:03:21: Das ist für uns Privatpersonen ja kaum nachvollziehbar, wie oft man dann zum Bürgerbüro gehen müsste.
00:03:26: Alle paar Jahre braucht man einen Auswahl.
00:03:28: So, und da jetzt wirklich das Gespürt dafür zu haben, es ist gebündelt an einer Stelle, es gibt jemanden, der jetzt positiv nervig sich um diese Themen kümmert, priorisiert und mit uns gemeinsam, so stelle ich mir das zumindest vor, auch identifiziert wo es am ehesten jetzt sinnvoll ist, rumzugehen.
00:03:44: Das finde ich positiv.
00:03:47: Ja, dem kann ich mich nur anschließen.
00:03:48: Also ich sehe das auch als gemeinsames Thema an, für das wir eben auch Aufmerksamkeit schaffen wollen und müssen als Wirtschaft.
00:03:56: Die Umfragen, die wir zum Beispiel machen, die zeigen eigentlich regelmäßig, dass mit der Verwaltungsdigitalisierung die Unternehmen was die Schulnoten angeht, wirklich sehr unzufrieden sind.
00:04:05: Und deshalb sehen wir das auch als Aufgabe an, in diesem Marktplatz, möchte ich mal sagen, um Verantwortlichkeiten, um Ressourcen dann eben auch fürs Thema Digitalisierung zu werben, weil wir da auch einen sehr, sehr großen Hebel sehen, die Dinge besser zu machen.
00:04:17: Und da freuen wir uns natürlich sehr, dass das jetzt auch was Personalentscheidungen mit Ihnen, Frau Perksen, an der Stelle eine gewisse Priorität wieder bekommen hat, die es durchaus ja in der Vergangenheit auch schon mal hatte, aber jetzt glaube ich nochmal mit anderen Sperrpunkten, gerade im Bereich der Verwaltung, und da arbeiten wir gerne mit.
00:04:32: Vielleicht Frau Perksen für alle, die jetzt nicht aus Niedersachsen kommen und sich mit der Landespolitik der letzten Jahre irgendwie nicht beschäftigt haben.
00:04:39: Früher war ja die Digitalisierung der Verwaltung im MI und so das ganze Thema Digitalisierung.
00:04:45: Also ihr beide Michael und Benedikt ja auch viel mit zu tun hat im MW.
00:04:50: Und jetzt ist das man nicht mehr so.
00:04:52: Warum macht man das so?
00:04:53: Wir haben das jetzt zusammengezogen und zwar sehr bewusst, zwar immer noch im MI, aber als eigenes
00:04:59: Staatssekretärin
00:05:00: habe ich da natürlich jetzt auch ein bisschen mitzureden, auch über das Innenministerium hinaus.
00:05:06: Wir haben Herrn Georg Jardes, den einige von Ihnen vielleicht kennen, aus dem Wirtschaftsministerium mitgebracht oder mitgenommen.
00:05:12: Er ist auch freiwillig mitgekommen.
00:05:14: Und wir wollen jetzt sehr bewusst die Bedarfe der Verwaltung, die Bedarfe der Unternehmen, die Herr Georg Jardes sehr gut kennt.
00:05:22: Er arbeitet sehr viel in der Digitalisierung mit Unternehmen zusammen.
00:05:26: Das wollen wir eng verknüpfen mit der Digitalisierung der Verwaltung.
00:05:30: Das heißt, er sitzt jetzt mit demnächst er und seine Leute in den Runden.
00:05:33: und sagen, die Unternehmen brauchen das, das und das und das.
00:05:36: Und er, das weiß ich schon, bringt auch Ideen mit, wie man das noch schneller umsetzen kann, als wir das bislang machen.
00:05:42: Ich glaube, wir müssen sehr viel pragmatischer werden.
00:05:45: Wir müssen die kürzesten Wege gehen.
00:05:48: Wir müssen manchmal auch sagen, Achtzig, zwanzig reicht.
00:05:50: Hauptsache, wir kriegen jetzt schnell mal eine Digitalisierung hin.
00:05:53: Wir haben einen Landesbetrieb, der ganz hervorragend arbeitet, aber manchmal noch flexibler sein könnte.
00:06:00: und ich würde auch sagen, wir müssen nicht überall das Rad neu erfinden.
00:06:04: Und wenn irgendwo anders Dinge gut funktionieren, dann können sie doch auch in Niedersachsen übernommen werden.
00:06:08: Da brauchen wir ein paar Anpassungen, da können sie mir dann beihelfen und dann müssen wir das einfach machen.
00:06:13: Dafür ist das Ganze auch zu schnell.
00:06:14: Ich habe ja jetzt schon gelernt, dass alle Verwaltungsleistungen, die wir jetzt über das Onlinezugangsgesetz an die Menschen bringen, eventuell in ein paar Jahren über KIs ganz anders erledigt werden können.
00:06:27: Aber die paar Jahre will ich ja nicht untätig bleiben und auch in den paar Jahren müssen die Unternehmen und auch die Bürgerinnen und Bürger ihre Leistungen unkomplizierter am Rechner machen können.
00:06:38: Ich hatte mich gerade gemeldet optisch, weil wir aus meiner Sicht eine kleine Chance tatsächlich doch vertan haben.
00:06:45: Und zwar durch die auf der einen Seite positive Zusammenziehung der Themen der Digitalisierung in einem Ressort.
00:06:51: gibt es da weniger Abstimmungsbedarf, aber auf der anderen Seite wäre es schön gewesen, wenn das Thema Mende in der Staatskanzlei geblieben wäre.
00:06:57: Warum?
00:06:58: Weil ich dann, das ist jetzt wieder was für Politikfeinschmecker, dass diese Ressortabstimmungen, das Ressortprinzip, die Zuständigkeiten so nicht mehr gehabt hätte, sondern ich hätte eine Organisation gehabt, die übergeordnet aus der Staatskanzlei heraus auch Aufträge an die Ministerien geben konnte.
00:07:14: Und ich hoffe, dass das jetzt, soweit kennen wir das ja im Detail nicht, sowas aber vereinbart ist auch im Kabinett, der auch Durchgriffsrechte hat, denn nur so macht es dann Sinn.
00:07:23: Ich kann nicht aus dem Innenministerium heraus Vorschläge machen, wo andere Ministerien sagen, das sind ja schöne Vorschläge und dabei bleibt, sondern sie müssen am Ende auch nachgehalten und umgesetzt werden und im Zweifel auch mit sanften Druck.
00:07:34: Das ist etwas, was uns sehr wichtig ist, dass wir diesen Druck, deswegen sage ich voll mit konstruktiver Nickelichkeit hinterherzugehen, dass wir diesen Druck auch aufrechterhalten, denn nur so wird es funktionieren.
00:07:45: Ansonsten gibt es Und das haben wir die letzten Jahre gesehen, wenig positive Entwicklung, sondern wir sehen vieles andere sich entwickeln, aber in der Verwaltung geht es weiterhin parallel und seitwärts.
00:07:55: Und haben wir ja einen Ministerpräsidenten, wenn ich gleich darf, der auch
00:07:59: schon selber,
00:08:00: der auch selber schon Minister war, sowohl im Bereich Umwelt als auch im Bereich Wirtschaft und der auch die andere Perspektive kennt.
00:08:07: Und wir haben einen Kabinett, das sich wirklich letzte Woche verpflichtet hat, da jetzt Dampf zu machen.
00:08:12: Und ich habe gleich im Kaminett gesagt, Freunde, ihr müsst mir dann auch die Tür öffnen.
00:08:16: Ich möchte dann in eure Häuser rein.
00:08:18: Ich bringe auch immer Leute mit, die sich noch besser auskennen.
00:08:20: Aber wir würden dann gerne sehr intensiv mit euren Kolleginnen und Kollegen arbeiten.
00:08:25: Da haben die dann alle genickt, wussten glaube ich noch nicht so ganz, was auf sie zukommt.
00:08:28: Und der MP, wie wir ihn liebevoll nennen, steht dahinter und ich habe die große Hoffnung, dass immer dann, wenn ich an Widerstände gerate und auf Granit beiße, dass wir dann doch den kleinen Wink aus der Staatskanzlei bekommen.
00:08:44: Und wir haben als Mechanismus dafür verabredet, dass wir ein Digitalkabinett einführen, dass wir also alle vier bis sechs Wochen uns im Kabinett, vielleicht auch am Anfang alle vier Wochen und später dann weniger häufig mit Digitalthemen beschäftigen, im Anschluss an das normale Kabinett, wo auch immer ein Haus vorträgt, was sie gerade an sensationellen Fortschritten gemacht haben.
00:09:04: Klammer auf, die muss es dann auch geben.
00:09:06: Und wo wir dann auch alle anderen Ärgernisse und kleine Nickeligkeiten ansprechen werden, damit die von ganz oben eingesteuert werden.
00:09:15: Okay, das klingt doch gut.
00:09:16: Ich habe noch einen Vorschlag dazu.
00:09:18: Jetzt
00:09:18: bin ich ganz gespannt.
00:09:19: Wollen wir das nicht in eine jährliche Veranstaltung gießen?
00:09:21: Aber ja.
00:09:22: So wie die Horizons, wo man dann auch als Land immer präsentiert, welche riesen Fortschritte man in den letzten threehundertsechzig Tagen gemacht hat.
00:09:28: Kein Problem.
00:09:29: Ich würde auf jeden Fall kommen.
00:09:32: Du bist auch bis jetzt jedes Jahr da gewesen, also Stammgas.
00:09:35: Aber das ist eine fantastische Idee, das machen wir so.
00:09:38: Wir müssen ein bisschen Content machen.
00:09:41: Was sind denn aus eurer Sicht die drei großen Themen, die wir Frau Perksen für die ersten Hundert Tage ins Lastenheft treiben sollten?
00:09:49: Also auf jeden Fall sollten wir weiterhin im Austausch bleiben.
00:09:53: Da freuen wir uns nämlich sehr darüber, dass sie sich die Zeit nehmen, auch hier gleich am zweiten Arbeitstag sich schon, ja, muss man sagen, mit der digitalen Community hier in Niedersachsen zu vernetzen und da auch hoffentlich einiges mitzunehmen.
00:10:05: Denn ich weiß, sie haben sich im Vorfall zwar auch durch langjähriges Wissen über die Verwaltung schon mit den Themen beschäftigt, aber glaube ich hier noch mal ein paar zusätzliche Inspirationen mitgenommen.
00:10:12: Man
00:10:12: kann hier tiefer einsteigen.
00:10:14: Genau.
00:10:15: Dann das zweite, das uns auf jeden Fall Wir müssen die Leute weiter motivieren, an der Digitalisierung auch Teile haben zu können.
00:10:22: Und deswegen brauchen wir trotz aller strukturellen Diskussionen, die wir unbedingt brauchen, eben auch Erfolge.
00:10:28: Also auch kurzfristig Erfolge, weil das ist das, was die Leute dann auch motiviert.
00:10:32: Und in dem Fall neben den kurzfristigen Erfolgen brauchen wir trotzdem auch, ich hatte das vorhin in unserer gemeinsamen Veranstaltung mit UVN gesagt.
00:10:40: Wir müssen dicke Bretter identifizieren und dann vielleicht hier und da auch mal feststellen, es lohnt sich nicht, die weiter zu bohren, sondern auch mal ein Brett weglegen, um mit dem Bild zu bleiben, also gemeinschaftlich daran zu arbeiten, diese Bretter dann beiseite zu räumen auf Bundesebene, auf Landesebene und dabei dann wesentlichen auch die Kommunen damit zu unterstützen.
00:10:57: Und da stehen wir als Wirtschaft auf jeden Fall ganz vorne weg, weil wir, glaube ich, den politischen Druck eben miterhöhnen, können sie auch brauchen, um in diesen Verteidungskämpfen, die es da ja immer gibt, dann auch zu bestehen.
00:11:09: Das
00:11:09: deckt sich sehr.
00:11:11: Ich habe ja schon mal letzte Woche zugegeben, dass ich nicht programmieren kann und keine IT-Lerinnen durch und durch bin, wenn ich mich auch gerade da einlese.
00:11:19: Aber ich bin Juristin.
00:11:21: Und Juristen fühlen sich, sind einfach immer ein bisschen lockerer mit Regeln.
00:11:26: Also manchmal halten wir uns auch nicht dran, meistens schon.
00:11:28: Aber
00:11:29: wir stellen
00:11:31: Regeln auch eher mal in Frage und tun nicht so, als seien sie jetzt das Grundgesetz.
00:11:38: ist es eines meiner ganz großen Anliegen, dass wir nicht nur bei der Digitalisierung vorankommen, sondern dass wir auch ein paar Bretter wegräumen und Regularien regeln.
00:11:49: Hochkomplexe Verwaltungsvorgänge reduzieren, da arbeiten wir gerade auch auf Bundesebene, ich habe vorhin noch ein Papier gesehen, packt für Planungs- und Genehmigungsbeschleunigung, geht jetzt weiter.
00:11:59: Vielleicht nennt der Bund es anders, weil das jetzt eine neue Regierung ist, das ist aber dann auch nicht schlimm, hoffentlich machen die richtigen Sachen, weil komplizierte Prozesse zu digitalisieren in der Verwaltung ist Auch schön, aber weniger sexy, als wenn man erst die Prozesse vereinfacht, radikal und dann in die Digitalisierung geht.
00:12:16: Und da müssen wir, glaube ich hin, so verstehe ich das auch mit ihren Brettern.
00:12:20: Benedikt, was sind aus eurer Sicht die sexy Themen, die als erstes, also wenn wir die dicken Brettern mal beiseite gelegt haben, aber was bleibt dann übrig, wo wir ran müssen dringend?
00:12:30: Also ich erkenne im Grunde eine riesen Chance, die wir gerade haben.
00:12:34: Wir haben einen unfassbaren Druck, die Verwaltung zu digitalisieren, warum?
00:12:39: Weil die Verwaltung viel mehr noch als andere Wirtschaftsbereiche von dem demografischen Wandel getroffen ist.
00:12:45: Da werden absehbar, dafür brauchen wir keine Glasskugel, dreißig Prozent der Beamtinnen und Beamten in Niedersachsen in den Ruhestand gehen.
00:12:52: Und wenn dieses System hier nicht völlig kollabieren soll, Dann muss das digital funktionieren.
00:12:58: und deswegen kann ich Frau Perksen nur Mut zusprechen, zu sagen, lassen sie uns da gemeinsam drüber nachdenken, aber viel mehr haben sie den Mut auch wirklich nicht nur an Zöpfen etwas weiter zu flechten, sondern sie auch abzuschneiden.
00:13:10: Wir werden einige komplexe Verfahren, so wie wir sie bisher gelernt und gelebt haben, glaube ich, nicht aufrechterhalten können.
00:13:16: Sondern wir müssen da den Mut haben, Dinge auch komplett anders und komplett neu zu machen und uns da im Grunde auch digital zu bedienen.
00:13:23: Wir kennen das alle aus dem privaten Umfeld.
00:13:26: Wenn wir ein neues Stück Software privat kaufen und nutzen, dann passen wir uns teilweise auch an die Prozesse der Software an.
00:13:33: So, das kennen wir alle vom Nutzen von iPhones oder Googles.
00:13:36: Deswegen wird das auch immer so schwierig, von dem einen auf das andere zu wechseln, wenn man sich irgendwie dran gewöhnt hat.
00:13:40: aber nichts.
00:13:41: Wenn wir am Ende flexibel genug sind, uns an größere Prozesse anzudocken, dann gelingt uns da auch das ein oder andere.
00:13:47: Und deswegen der Mut, nicht jetzt noch die Extraschleife, die vielleicht eine spezielle Kommune haben möchte, noch mitzuprogrammieren, sondern wirklich zu sagen, nee, ihr geht jetzt mit uns einen neuen Weg der Standardisierung.
00:13:56: Das wäre für uns ein echter Schritt.
00:13:58: Der ist nämlich völlig frei von Technologie, deswegen müssen wir auch nicht programmieren können, sondern da müssen wir wissen, wie Verwaltung funktioniert, wo Komplexitäten liegen und wie wir die vereinfachen können.
00:14:08: Und wir müssen die Kommunen dabei unterstützen, dass sie das auch wirklich hinbekommen, weil das natürlich nicht für jede Kommune einfach ist.
00:14:14: Und dann kann man, glaube ich, sie eher motivieren, alte Zöpfe abzuschneiden, indem man ihnen hilft, über die neuen Wege zu gehen und vielleicht auch ganz unkompliziert einfach mal für ein paar Wochen ein paar Kolleginnen und Kollegen aus dem Land da hinschickt und sagt, ihr baut ihr beispielsweise auf die aus frisischen Inseln und sagt, wir bauen das jetzt hier mal gemeinsam auf, aber auch Wirklich vielleicht am Anfang mit Pilotierungen, wobei ich gar nicht so ein Freund von Pilotierungen bin.
00:14:38: Wenn an anderen Stellen auf dieser Welt in Europa oder sogar in Deutschland Dinge schon funktionieren, dann müssen wir sich auch nicht mehr pilotieren.
00:14:44: Dann machen wir da einen Ausflug hin, gucken uns das an, reden mit den Akteuren dort und dann machen wir es einfach.
00:14:48: Aber nochmal, das Brett ist trotzdem dick und über Nacht werden wir das nicht hinkriegen.
00:14:53: Aber gucken wir mal, wie weit wir in den ersten hundert Tagen kommen.
00:14:57: Das würde ich auch vorschlagen.
00:14:58: Wir tun jetzt mal so Zeitprungen, als hätten wir dieses Gespräch hier schon viermal geführt.
00:15:02: Jetzt ist es das fünfte.
00:15:03: Wo sind wir im Idealfall im Jahr zwanzig dreißig gelandet?
00:15:09: So grob.
00:15:11: Wir haben bei ganz vielen Verwaltungsleistungen uns verabschiedet, vom Antragserfordernis.
00:15:19: Wenn jemand ein Kind bekommt, ist völlig klar, der bekommt dann irgendwann Kindergeld.
00:15:23: Kein Antrag für sich.
00:15:25: Ich glaube, das gibt vielleicht teilweise schon sogar schon.
00:15:27: Aber ganz viele Dinge müssen einfach auch ohne Antrag unkompliziert funktionieren.
00:15:33: Dann möchte ich, dass alle Daten, das muss ich dann einmal ein Häckchen setzen, die ich irgendwann mal der Verwaltung gebe, egal ob im Bund, im Land oder in den Kommunen weiter genutzt werden, für alle anderen Verfahren, bei denen ich die Daten auch brauche.
00:15:49: Und das werden schon mal.
00:15:51: Und dann hätte ich noch gerne dahinter ein möglichst einfaches Regelwerk, bei dem wir uns konzentrieren auf die wirklich wichtigen und heiklen Dinge, die wir nun mal in Gesetzen und Verordnungen regeln müssen.
00:16:05: Und auf alles andere sollten wir verzichten und dann vielleicht die Regeln so basteln, dass sie gut digitalisiert werden können.
00:16:14: Wo wollt ihr genau hingucken, Michael?
00:16:16: Und wo wollt ihr auch gerne unterstützen bei diesem Plan?
00:16:20: Also, ich würde auf jeden Fall, zwanzig, dreißig nochmal ganz kurz durchklingeln und fragen, ob die Wünsche denn jetzt alle in Erfüllung sind.
00:16:26: Also, wir merken uns das auf jeden Fall, weil wir natürlich als Organisationen hoffentlich dann in dem Fall auch an diesen Themen zumindest noch dran sind.
00:16:35: Vielleicht haben wir auch Glück und es hat sich bis dahin alles erledigt, aber so euphorisch bin ich da jetzt an der Stelle noch nicht, weil das wird sich bis dahin wieder neue Themen geben im Rahmen der Digitalisierung.
00:16:45: Es ist so, dass wir, also... sehr, sehr konkrete Praxisbeispiele ja von unseren Unternehmen geliefert bekommen.
00:16:52: Und das ist das, was die Leute nervt.
00:16:54: Und wenn wir da bis zwanzig dreißig eben im Sinne der Dinge, die Sie gerade angesprochen haben, konkrete Lösungen gefunden haben.
00:17:00: Ich meine, ich nenne nur mal Anmeldung Kfz.
00:17:02: Es ist eigentlich eine totale Standardvorgang, eine totale Selbstverständlichkeit.
00:17:06: Und es gibt diverse Kommunen, die müssen noch nicht mal klein sein.
00:17:10: Die schaffen es nicht, diesen Prozess in Persona schnell abzuwickeln und digital schon gar nicht.
00:17:15: Und das ist das Niveau, auf dem wir sind.
00:17:18: Von daher brauche ich jetzt für das Jahr zwanzig dreißig keine Vision, sondern mich würde schon freuen, wenn da die Basics bis zwanzig dreißig erst mal tätig sind.
00:17:24: Und das ist vermutlich ein Hannover wie ein Wangerog auch der gleiche Prozess.
00:17:27: Natürlich,
00:17:28: das muss ganz einfach gehen.
00:17:30: Ja, vergleichbar.
00:17:30: Ich habe mich auch gerade gestutzt, weil ich dachte, die sind alles gute Ziele.
00:17:35: Und da würde ich Frau Perksen auch wirklich die Daumen drücken und aktiv mithelfen, dass das bis zu zwanzig dreißig klappt, aber bei der ganzen Abstimmung mit Bund, teilweise auch mit EU-Regeln, würde ich mir wünschen, dass wir bis zu zwanzig dreißig nochmal den Fokus auf Niedersachsen legen, sagen, was können wir selber steuern?
00:17:48: Wo können wir auch mit den Kommunen Hand in Hand Dinge selber entscheiden, ohne dass der Bund was definieren muss?
00:17:53: Und dann kann man im Zweifel auch so einen Zwischenschritt machen wie eine eine ID für Unternehmen erstmal in Niedersachsen.
00:18:00: Ja, das ist lästig für alle, die die Niedersachsen herauslaufen.
00:18:04: Aber wir kennen das ja aus dem Datenschutz schon, da muss man sich im Zweifel mit mehreren IDs behelfen, bis man irgendwann mal eine Bund-ID hat.
00:18:10: Ich glaube, wir können uns das nicht mehr leisten, da nur noch auf dem Bund zu schielen und zu warten, obwohl ich da jetzt viele positive Entwicklungen sehe, sondern wir müssen Dinge alleine tun.
00:18:18: Und wie wäre es zum Beispiel mit einer Software-SS Service für die Kommunen?
00:18:22: wo man als Land das anbietet.
00:18:24: Weil die Diskussion, die wir mit den Kommunen auch häufig führen, ist immer, es ist wahnsinnig viel Geld.
00:18:28: Wir haben jetzt schon so viel investiert.
00:18:30: Der klassische Grundsatz schmeißt gutem Geld, kein schlechtes hinterher oder andersrum ist genau das Thema, wo wir sagen, naja, die sind teilweise so investiert, dass die eigentlich sagen müssten, wir müssen jetzt mal Stopp drücken.
00:18:40: haben wir bei Unternehmen auch schon gesehen, die sich dann teilweise in Projekten vorhanden haben.
00:18:43: Und an der Stelle kann Sonnland natürlich ganz anders agieren.
00:18:46: Wir kennen die Verfahren, die in den Kommunen laufen.
00:18:48: Ja, die sind in den Nuancen unterschied, deswegen brauchen wir eine gewisse Standardisierung dort.
00:18:52: Dafür gibt es entsprechende Ansprechpartner.
00:18:54: und dann im nächsten Schritt so etwas als Asset Service Lösung anzubieten, halt ich für einen richtigen Weg, um die Kommunen auch ein Stück weit zu entlasten.
00:19:01: Letzter Satz nämlich dazu in Hannover haben wir eine Kommune mit zwölftausend Mitarbeitenden.
00:19:05: Da sind ein paar Menschen auch speziell dafür da, so etwas umzusetzen, wenn ich dann Wir hatten gerade das Beispiel Wangerooge gucke, da ist da nicht jemand, der IT-Experte ist.
00:19:13: Da gibt es einen Software-Administrator vielleicht noch und das war es.
00:19:17: Und das müssen wir alles mitdenken, wenn das für alle gemeinsam passen soll.
00:19:20: Deswegen glaube ich, kann es nur funktionieren, indem das Land dort in die Vorleistung geht.
00:19:24: Das ist ein hieres Ziel, aber bis zum Jahr zwanzig, dreißig vielleicht machbar.
00:19:28: Ich würde vielleicht noch gerne eine Sache ergänzen.
00:19:31: Mit der gewissen Sorge sind wir natürlich bei diesem großen Brett der Verwaltungsdigitalisierung unterwegs, dass das den Fokus jetzt an der Stelle so bringt, dass wir unsere Unternehmen... seitens des Landes dann vielleicht ein bisschen aus dem Blick verlieren.
00:19:44: Und ich würde dann mit dem Blick auf den Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr
00:20:05: im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr Und wir vielleicht sogar noch Synergien schaffen können, weil wir auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei uns haben oder beim Landesbetrieb, die vielleicht noch helfen können, die aber umgekehrt auch von den Unternehmen dann lernen können und auch von denenjenigen, die sie beraten.
00:20:27: Warum soll das dann bei uns nicht auch klappen?
00:20:29: Also insofern glaube ich da, wenn man da gut zusammen arbeitet, dann ist die Gefahr hoffentlich nicht so groß.
00:20:34: Dann bin ich ganz zufrieden, dass Sie drei heute alle da waren.
00:20:39: Vielen, vielen Dank.
00:20:40: Dass Sie bei der Horizons waren, dass Ihr bei der Horizons wart.
00:20:43: Wir sehen uns bald wieder in einem Jahr und dann wollen wir hochen.
00:20:46: Wir werden uns ja auch früher wiedersehen.
00:20:47: Sehr, sehr gerne.
00:20:48: Vielen Dank.
00:20:49: Danke schön.
00:20:49: Ciao.
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